Selbstverletzendes Verhalten & Suizidalität

 

 

Nicht-suizidales, selbstverletzenden Verhalten (NSSV), Suizidgedanken und Suizidversuche entstehen häufig zum ersten Mal im Jugendalter. Diese Phänomene sind auch im Jugendalter häufiger anzutreffen als bei Erwachsenen und hier von hoher, klinischer Relevanz. Etwas mehr als ein Viertel aller Jugendlichen in Österreich hat sich zumindest einmalig schon selbst verletzt, mehr als ein Drittel haben schon zumindest einmalig darüber nachgedacht sich das Leben nehmen zu wollen, etwa acht Prozent haben bereits einen Suizidversuch hinter sich. NSSV und suizidales Verhalten stellen darüber hinaus auch die häufigsten Akutvorstellungsgründe in kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken dar. Das Seminar will hier einerseits Wissen über die Hintergründe von NSSV und suizidalem Verhalten im Jugendalter vermitteln, andererseits aber auch praktische Handlungsempfehlungen geben.

 

 

Inhalte

Die Themenbereiche NSSV und Suizidalität werden sowohl getrennt voneinander, als auch im Zusammenhang zueinander behandelt. Dabei wird es einerseits darum gehen die Risikofaktoren, ebenso wie die Erkennung und die Hintergründe der jeweiligen Verhaltensweisen kennenzulernen. Aufbauend auf diesem Wissen sollen dann Interventionen für den Umgang in der Krisensituation, ebenso wie für den Erstkontakt und die längere Betreuung vermittelt und auch erprobt werden. Es kommen hier standardisierte Erhebungsinstrumente zur Identifikation ebenso wie Vorgangsweisen aus dem Safety Planning und aus dem Therapeutic Assessment zur Anwendung und diese können auch von den Teilnehmer:innen erprobt werden.

 

 

Ziele

Die Teilnehmer:innen sollen durch das Seminar in ihrer Handlungssicherheit im Umgang mit NSSV und suizidalem Verhalten bei Jugendlichen gestärkt werden.

 

 

Zielgruppe

Menschen, die im psychosozialen Bereich mit Kindern- und Jugendlichen arbeiten.

 

 

ReferentIn

Univ.-Prof. Dr. Dr. Paul Plener, MHBA

Univ.-Prof. Dr. Dr. Paul Plener, MHBA ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin. Er leitet die Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Wien und ist Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (ÖGKJP). Er ist Vorstandsmitglied der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) und Mitglied der International Society for the Study of Self-Injury (ISSS). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich selbstverletzendes Verhalten, Suizidalität sowie Traumafolgestörungen. Prof. Dr. Plener ist Autor von über 200 Fachartikeln, 4 Büchern sowie über 70 Buchbeiträgen.